6. Dezember 2024

01.08.2008 Übung – Flashover

 

Für die Monatsübung August wurde von den Übungsleitern FM Josef Ulbing jun. und LMdV Emmerich Legat das Thema „Flashover“ gewählt und die Übung dahingehend ausgearbeitet. Als Übungsbeobachter konnte der Kommandant der FF Arnfels Ing. Günter Kainz begrüßt werden.

Am Anfang wurde mit den angetretenen Feuerwehrmännern besprochen, worum es sich bei „Flashover“ handelt und worauf beim Einsatz geachtet werden muss.

Der englische Fachbegriff „Flashover“ lässt sich am ehesten mit „Rauchdurchzündung“ übersetzen. Manchmal wird aber auch der Begriff „Feuersprung“ angegeben. Eine Voraussetzung für das Entstehen eines Flashover ist Sauerstoffmangel bei der Verbrennung selbst. Man spricht in diesem Fall von einer unvollständigen Verbrennung. Es entstehen große Mengen von Rauchgasen, die weiterhin selbst brennbar sind. Läuft die Verbrennung weiter, so entsteht eine dichte Schicht brennbarer Rauchgase im oberen Bereich des Brandraumes. Durch die Hitze des Brandes wird die Rauchschicht immer weiter aufgeheizt. Schließlich wird durch die Erwärmung der Zündpunkt der brennbaren Gase erreicht – es kommt in der gesamten Rauchschicht zum Flashover, also zur Rauchdurchzündung. Verstärkt wird dieser Effekt durch weiteres Vorhandensein von ausreichend Sauerstoff, zum Beispiel durch Öffnen von Fenstern oder Türen. Binnen Sekunden steht nun die Rauchschicht in Flammen – die Temperatur steigt im gesamten Raum schlagartig an. Ist ein Innenangriff taktisch erforderlich und gibt es keine andere Möglichkeit, effektiv gegen die Rauchschicht vorzugehen, so sollten die eingesetzten Trupps entsprechend der Richtlinien für den Atemschutzeinsatz mit größtmöglicher Eigensicherheit vorgehen. Das Kühlen der Rauchdecke kann sehr wirkungsvoll sein. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Ausbildung. Diese Ausbildungen können im Ernstfall Leben retten!

Nach diesem theoretischen Teil erfolgte die Übung:
Auf dem Gelände des Trainingsplatzes der FF Maltschach kam es in der Gerätehütte aus ungeklärter Ursache zu einem Schwelbrand. Zwei Jugendliche, die auf dem Platz Fußball spielten, versuchten den Brand zu löschen, was ihnen aber nicht gelang. Sie verletzten sie sich dabei auch noch, schlossen die Tür zur Gerätehütte und blieben schlussendlich hinter der Hütte verwundet liegen.

Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde sofort die nötige Beleuchtung aufgebaut, der Atemschutztrupp erkundete die Lage und bereitete die Brandbekämpfung vor. Auch die beiden Verletzten wurden gerettet und den Feuerwehrsanitätern zur Erstversorgung übergeben. Jetzt erfolgte mittels HD-Leitung der Löschangriff, der nach vorhergehender Erkundung der Gefahren, erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Nach der Übung ließ der Einsatzleiter FM Josef Ulbing jun. die Truppe vor dem Rüsthaus zur Abschlussbesprechung antreten. HBI Josef Schwab-Habith bedankte sich bei den Übungsleitern und war mit dem Übungsablauf auch zufrieden. Einige Verhaltensfehler der Feuerwehrsanitäter wurden von ihm aber aufgezeigt. Auch der Übungsbeobachter HBI Günter Kainz zeigte sich von dieser Übung beeindruckt. Das nicht ganz vorschriftsmäßige Herangehen an das angenommene Flashover wurde von ihm bemängelt.

Übungen werden aber regelmäßig durchgeführt, um auch aus eventuellen Fehlern zu lernen, damit diese im Ernstfall nicht mehr passieren.

Der Einsatzleiter FM Josef Ulbing jun. bedankte sich bei seinem Mithelfer für die Übungsausarbeitung, bei den Feuerwehrkameraden für das Erscheinen zur Übung. Auch er zeigte sich mit dem Übungsablauf sehr zufrieden. Ganz besonders freute ihm das Kommen des Übungsbeobachters HBI Günter Kainz und des EHBI Josef Ulbing sen., der die Übung ebenfalls vom Anfang bis zum Ende mit verfolgen konnte.

Bei der Übung waren eingesetzt:
11 Mann und 2 Probefeuerwehrmänner (Verletzte) sowie die Einsatzfahrzeuge RLFA, KLFA und MTFA.

Dauer der Übung: 2 Stunden

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